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Pfarrbrief der Pfarrei St. Marien Wassenberg

 


 

Pfarrbrief St Marien

Pfarrbrief Mai/Pfingsten 2024

Liebe Schwestern und Brüder,

die Osterzeit, die wir in diesen Wochen feiern, vollendet sich im Pfingstfest Ende Mai. Und ich darf Ihnen gestehen, dass die Kraft und die Person des Heiligen Geistes meine größte Hoffnung auf die Erneuerung unserer Kirche ist.

„Die Person des Heiligen Geistes? Kann man den mit einer Taube sprechen? Wenn, dann bete ich zu Gott oder zu Jesus!“ So wird mancher vielleicht fragen und denken.

Aber der Heilige Geist ist eine reale Größe, zu der man sprechen kann – und es lohnt sich!

Gestern betete ich zu Beginn eines Seelsorgegespräches: „Heiliger Geist, schenke uns jetzt einen Geist der Offenbarung und der Erkenntnis“ – und dann entwickelte sich das Gespräch so positiv und so klar, dass mein Gegenüber sagte: „Donnerwetter, das hätte ich ja nie gedacht, dass hier die Lösung des Problems liegt! Wie haben Sie das nur rausgefunden?“ Und da konnte ich ganz ruhig sagen: „Das war nicht ich. Sie wissen, das war der Heilige Geist, den wir zu Beginn unseres Gespräches eingeladen hatten“. „Ach so ist das, verstehe.“

Dieses kleine Beispiel mag zeigen, dass der Heilige Geist wirklich ist, ansprechbar; dass Er aber immer auch Neues, Ungewohntes, Größeres zeigt als wir erwarten. Er ist KEIN Hilfsmittel, das wir für unsere Zwecke einspannen können, sondern ER öffnet immer den Raum für Größeres, Weiteres – und vor diesem Horizont verstehen wir dann auch unser Leben neu.

Das erste Pfingsten in Jerusalem war ja nicht anders: Trotz der Auferstehungs-Erfahrungen mit Jesus wussten die Apostel, die Jüngerinnen und Jünger beim besten Willen nicht, wie es weitergehen sollte – bis die Kraft des Heiligen Geistes mit Feuerzungen und Brausen kam und ihnen klarmachte, wer hier der Herr des Universums ist (Jesus Christus), wem die Welt gehört (Gott, dem Schöpfervater) und wessen Kraft die Herzen zu wandeln und zu bekehren vermag (eben dieser Heilige Geist), damit die Herzen der Menschen wieder nach Hause, zum Vater finden (wo sie ja auch hingehören), weil sie von IHM geschaffen und in Freiheit gesetzt worden sind.

Und obwohl die Jünger nur wenige waren und sich höchstwahrscheinlich ziemlich verloren vorkamen, waren sie nach Pfingsten von einer Freude und Überzeugungskraft erfüllt, die sie die Welt in einem ganz anderen Licht sehen ließ - und sich selber sahen sie auch mit neuen Augen: eben als Personen, die Zugang hatten zu einer Kraftquelle, die sie persönlich meinte, ihnen persönlich zur Verfügung stand, um durch sie Dinge in Bewegung zu setzen, die sie aus sich selber heraus NIEMALS auch nur zu denken gewagt hätten. Und von denen die Heilungen der Kranken nicht die Hauptsache, aber doch ein wichtiger Überzeugungsfaktor waren, um allen deutlich zu machen, was es bedeuten kann, wenn die Jünger und Jüngerinnen verkündeten „Jesus ist der Herr!“

Und all das – ist heute nicht anders. Pfingsten gilt heute genauso wie damals auch!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein Gesegnetes und Frohes Pfingstfest – und den Orsbeckern und Oberstädtern eine schöne Kirmes!