Geschichtliches

Der Pfarrpatron: Der Hl. Johannes der Täufer

Pfarrpatron ist der Heilige Johannes der Täufer, lateinischer Name St. Johann Baptist. Eine schöne Holzfigur unseres Pfarrpatrons befindet sich in der Kirche. Das Fest der Geburt des hl. Johannes des Täufers, der 24. Juni, ist das Patrozinium unserer Kirche. 
Nach dem Bericht des Lukas - Evangeliums ist Johannes Sohn der betagten Eltern Zacharias und Elisabeth. Er wird ein halbes Jahr vor Jesus geboren und aufgrund außergewöhnlicher Ereignisse schon früh als besonderes Geschenk Gottes verstanden. Um das Jahr 28/29 folgt Johannes vom hl. Geist erfüllt dem Ruf Gottes und tritt als Prophet in Israel auf. Er verkündet den nahen Erlöser und predigt am Jordan. Viele Menschen lassen sich von ihm zu Gott bekehren. Als Zeichen der Umkehr spendet Johannes die Taufe im Jordan. Auch Jesus läßt sich von ihm taufen und wird von Gott als Messias offenbart. Aus dem Kreis der Johannes - Anhänger stammen die ersten Jünger Jesu. Als Johannes den Ehebruch und das unsittliche Verhalten des Königs öffentlich anprangert, wird er inhaftiert und später aufgrund einer Intrige enthauptet. Die Verehrung von Johannes dem Täufer, den Jesus „den Größten der von einer Frau Geborenen“ nennt, beginnt schon in der Frühzeit der Kirche.

 
 
 Die Pfarrkirche
 

Die Myhler Kirche wurde im Jahre 1877 erbaut. Die Grundsteinlegung erfolgte am Johannestag (24. Juni) und schon zum Weihnachtsfest konnte der erste Gottesdienst stattfinden. Wegen des preußischen Kulturkampfes konnte die Kirche erst viele Jahre später konsekriert (d.h. vom Bischof geweiht) werden. Sie ist im neugotischen Stil erbaut und hat durch Kriegs- und Bergschäden eine Reihe baulicher Veränderungen erfahren. Besonders eindrucksvoll sind die Fenster im Hauptschiff, die die acht Seligpreisungen aus der Bergpredigt in einer biblischen Interpretation darstellen.

Eine neue Kirchenorgel mit 17 Registern wurde 1978 eingeweiht. Sie bildet das musikalische Glanzstück unserer Kirche und ist wegen ihrer außergewöhnlichen Qualität in Fachkreisen sehr geschätzt.
Mit dem Einbau des Donatus – Fenster im Bereich des Haupteinganges wurde 1999 der zweite Pfarrpatron unserer Kirche, der hl. Märtyrer Donatus (gestorben um das Jahr 300), gewürdigt.

  
 

Die Lourdes – Grotte in Myhl auf dem Justusberg

Seit den ersten Erscheinungen der Gottesmutter am 11. Februar 1858 gehört das französische Städtchen Lourdes zu den religiösen Zentren Europas. Viele Millionen Menschen sind zu diesem Gnadenort gepilgert; Abertausende haben hier – auf die Fürsprache Mariens – Heilung, Mut, Trost, neue Kraft erfahren.
Vor gut 100 Jahren unternahm auch der damalige Myhler Pfarrer Josef Sommer eine solche Wallfahrt nach Lourdes. Beeindruckt vom gläubigen Vertrauen zur Gottesmutter brachte er jene Marienfigur mit, die bis heute in der Grotte am Justusberg steht. Dieses kleine Lourdes - Heiligtum wurde am 20.08.1905 eingeweiht und hat seitdem ein wenig Lourdes nach Myhl gebracht, hat Menschen zum Innehalten und Beten ermutigt, Kraft und Trost in den vielen Sorgen des Alltags gespendet. Seit 100 Jahren ist die Lourdes – Grotte eine Insel des Friedens und des Gebetes.
Betend legen wir als Gemeinde Myhl vertrauensvoll unsere Anliegen und Sorgen in die Hände der Gottesmutter. So werden wir Zeugen gläubigen Gottvertrauens und christlicher Hoffnung.

 

Das St. Johannes-Lied

Sanct Johannes, dessen Finger
auf das Gotteslamm gezeigt,
sein Prophet und erster Jünger,
der sich tief vor ihm gebeugt.
Lehre uns, den Herrn zu künden
wie der Morgenstern das Licht,
daß er wachse und wir schwinden,
bis sein Königreich anbricht.

Sanct Johannes, den Gott nannte
und berief vom Mutterschoß,
den er vor dem Sohn hersandte,
du vor allen Menschen groß;
Rufer, der voll Strenge büßte,
eh er Zeugnis gab vom Licht,
lehr uns, hören in der Wüste
und gehorchen, wenn Gott spricht.

„Gottes Reich will zu euch kommen“,
riefst du, „macht den Weg bereit,
daß die Schuld von euch genommen, 
und erfüllt wird seine Zeit“. 
Bote, du des höchsten Herren, 
weck auch unsren trägen
Sinn, daß vom Bösen wir abkehren
und zum Licht uns wenden hin.